Ärztin für Ganzheitliche Medizin & Ernährung. Es liegt mir am Herzen, nicht nur Krankheiten zu behandeln, sondern mit vorbeugenden Maßnahmen die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.
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Ernährung
Warum soll es schlecht sein, sich im Sommer mit kalten Getränken, Rohkost und Speiseeis eine Abkühlung zu verschaffen?
Bei heißen Außentemperaturen von 30 Grad und mehr geraten viele von uns ins Schwitzen. Manche werden unter der Hitze träge und weniger leistungsfähig, andere werden unruhig, gereizt und können bei der Hitze nicht mehr gut schlafen. Unter diesen Umständen hilft meist nur, Erholung und Kühlung im Schatten oder im kühlen Nass zu finden. Eine vernünftige Ernährung rückt häufig in den Hintergrund.
Die meisten übersehen dabei, dass Eis und Co. die Verdauung nachhaltig schwächen kann.
Die Verdauung benötigt eine Betriebstemperatur von 37 Grad Celsius, um arbeiten zu können. Wenn wir kühle oder kalte Lebensmittel zu uns nehmen, ist ein erhöhter Energiebedarf erforderlich, um die gleiche Leistung zu bringen. Wer viel rohes Gemüse, Salate und Obst isst und zudem kalte Getränke trinkt, kann den Darm überfordern. Nahrung wird nur noch zum Teil verdaut und es findet ein Gärungsprozess statt, der Gase verursachen kann. Der Stuhl wird weicher, Blähungen und Luft im Bauch führen zu Beschwerden. In weiterer Folge können Nährstoffe nicht gut aufgenommen werden und es kommt zum Energiemangel – erst im Darm und letztendlich im gesamten Körper.
Grillen hat durch das starke Erhitzen von Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse einen wärmenden Effekt auf die Lebensmittel und in weiterer Folge auf den Körper. Auch wenn das Grillen Vorteile hat, weil man sich im Freien aufhalten kann und nicht in der Küche schwitzen muss, hat die Kochmethode aus ganzheitsmedizinischer Sicht im Sommer keinen positiven Effekt. Gegrillte Speisen wärmen von Innen und würden sich eher für die kalten Wintermonate anbieten!
Ein weiterer Faktor, der zu bedenken ist: Beim Grillen entstehen Rauchstoffe und im schlechtesten Fall werden die Lebensmittel zum Teil verkohlt. Das macht zwar das Aroma aus und bereitet vielen eine Gaumenfreude, ist aber leider Gift für die Leber und kann sogar eine krebserregende Wirkung haben. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass das Grillgut nie verkohlt. Grundsätzlich gilt: Gegrilltes nur in Maßen genießen!
Ich empfehle in erster Linie viel zu trinken. Der Tagesbedarf an Flüssigkeit liegt bei heißen Temperaturen bei 3-4 Liter. Dabei sollten die Getränke nicht unbedingt eisgekühlt sein, sondern Raumtemperatur haben. Eine kühlende Wirkung haben abgekühlte Kräutertee´s aus Minze, Melisse, Kamille, Salbei, Holunderblüten oder Schafgarbe. Hierbei können natürlich auch frische Kräuter verwendet werden. Ein wenig Saft einer Zitrone oder Orange gibt dem Tee zusätzlich eine erfrischende Note.
Bei der Zubereitung von Speisen empfehlen sich sanfte Kochmethoden wie das Dünsten, Dämpfen und Blanchieren. Wenn die Verdauung schwach ist und Bauchbeschwerden bestehen, sollte auf Rohkost verzichtet werden. Wenn grundsätzlich keine Verdauungsbeschwerden bestehen, kann rohes Obst und Gemüse gegessen werden, allerdings sollte bewusst und lange gekaut werden. Eine Handvoll ist in der Regel gut verträglich.
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Ärztin für Ganzheitliche Medizin & Ernährung. Es liegt mir am Herzen, nicht nur Krankheiten zu behandeln, sondern mit vorbeugenden Maßnahmen die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.